Die Aran-Inseln vor der Westküste Irlands

Sieben Felseninseln ragen aus dem Atlantik

Direkt vor der Westküste Irlands zählen die Aran-Inseln zu den beliebtesten Ausflugszielen im County Galway. Gebildet wird die Gruppe von den schräg aus dem Atlantik ragenden Felseninseln Inishmore (irisch: Inis Mór), Inishman (Inis Meáin), Inisheer (Inis Óirr) und vier unbewohnten Inselchen. Sich die irischen Namen zu merken, kann von Vorteil sein. Denn auf den Aran-Inseln wird irisch gesprochen.

Damit verbunden haben sich die Insulaner die vielerorts nur noch in Resten vorhandene irische Kultur und Traditionen bewahrt. Dies beides und die zugleich karge wie spektakuläre Landschaft haben sicher dazu beigetragen, dass die Inseln auch als Filmkulisse für die beiden Liebeskomödien »Verlobung auf Umwegen« und »Heirat nicht ausgeschlossen« dienten.

Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten auf den Aran-Inseln

Inishmore - Mit dem Fahrrad über die Insel

Wir besuchen die größte und westlichste bewohnte Aran-Insel. Mit seinem ursprünglichen Charakter bietet Inishmore eine Landschaft, wie sie sich Irland-Urlauber wünschen. Entlang der Nordküste radeln wir zum prähistorischen Dún Aengus. Das Steinfort zählt zu den schönsten und mächtigsten prähistorischen Befestigungsanlagen in Westeuropa. Ein Genuss sind die gewaltigen Steilklippen. Ein paar völlig Unerschrockene lassen die Beine über den ungesicherten Abgrund baumeln. Bei der Inselrundfahrt lernen wir ein weiteres Steinfort und eine alte Klosteranlage kennen. Ansonsten genießen wir die Ruhe und Abgeschiedenheit so mancher Wege auf der Insel.

Aer Arann - Fly to the Aran Islands

Um auf die Aran-Inseln zu kommen, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder nehmen wir die Fähre oder wir fliegen mit Aer Arann. Da wir mit Fähren negative Erfahrungen gemacht haben, hatten wir uns für die kürzere Variante mit dem Flugzeug entschieden. Das mit dem Wollen ist aber immer so eine Sache.

Schon am frühen Morgen ist das Wetter trüb und stürmisch. Trotzdem starten wir den Weg zum Connemara-Flughafen bei Inverin. Nachdem unser Navi mal wieder Wege über die Felder nimmt und wir sogar einmal leicht aufsetzen, kommen wir kurz vor dem eigentlichen Check-In beim Schalter der Aer Arann an.

Es ist stürmisch und wir sind nicht bei Indiana Jones

Leider ist es zu stürmisch für einen sicheren Überflug auf die Aran-Inseln. Da nützt auch Lars' »bei Indiana Jones würde so ein Wetter keinen jucken«-Gemecker nichts – zum Glück! Wir werden zur Aran-Island-Fähre gefahren und nehmen diese. Das ist okay. Denn weil die Inseln quer vor der Küste liegen, ist die See nicht so unruhig wie bei dem Wind erwartet.

In der Touristinformation können wir uns später erkundigen, ob zumindest der Rückflug stattfindet. Wir sind zum Glück eine Stunde früher als geplant am vereinbarten Treffpunkt. Dadurch erwischen wir ein kleines, sturmfreies Zeitfenster mit dem letzten Flug des Tages.

Flug mit der Propellermaschine von den Aran-Inseln

Ein kleiner Bus holt uns bei der unscheinbaren Haltestelle in Lower Kilronan ab und bringt uns zum Flughafen der Insel Inishmore. Bei dem etwas altertümlichen Flughafen werden wir gewogen, damit die Sitze zugeteilt werden können. Gerade mal zehn Passagiere passen in die Propellermaschine und wir fliegen recht niedrig nach Connemara zurück. Da die Flüge schon bezahlt waren, bekommen wir dort den Morgenflug zurückerstattet. Das geht zwar auch nicht auf Anhieb, aber einen Tag später ist das Geld auf unserer Visa-Karte gutgeschrieben.

Fliegen mit Aer Arann ist nicht zu vergleichen mit normalen Linienflügen. Es ist alles etwas älter und unkomplizierter. Wenn ein Flug nicht stattfindet, dann nimmt man halt die Fähre. Aber es ist ein kleines Erlebnis und macht Spaß. Die Propellermaschinen verbinden nicht nur die Inseln miteinander, es werden auch Rundflüge entlang der Küste und über das Land angeboten. Und wer eilig ein weiteres Ziel auf Irland oder auf Großbritannien erreichen muss, chartert sich einfach privat eine Maschine.