Mythen und Legenden im County Louth

Die flächenmäßig kleinste Grafschaft Irlands

Der County Louth (irisch: Lú) ist flächenmäßig die kleinste Grafschaft Irlands und dazu noch die mit dem kürzesten irischen Namen. Bei etlichen Belagerungen wurde in den vergangenen Jahrhunderten leider soviel zerstört, dass es heute nicht mehr viel zu sehen ist. Trotzdem finden sich bei unseren Durchfahrten in und vom Norden Irlands Sehenswürdigkeiten wie Klosteranlagen und Burgen. Mythen und Legenden ranken sich um den County Louth.

Hier lebten einst die Wikinger. Die schottische Armee von Edward the Bruce wird in der Schlacht bei Faughart nahe Dundalk besiegt. Edward verliert hier sein Leben. Die Halbinsel Cooley, Heimat des irischen Helden Cúchulainn und seinem Epos mit dem Rinderraub, zählt zu den schönsten Wanderregionen Irlands. Wir kommen mehrmals in den Landstrich und besuchen mittelalterliche Städtchen, mörderische Burgen und das älteste irische Zisterzienserkloster.

Die schönsten Sehenswürdigkeiten im County Louth

Die Klosteranlage von Monasterboice

Das Kloster von Monasterboice nördlich von Drogheda stammt aus der Gründung des heiligen Buithe, einem Schüler des Schutzheiligen St. Patrick. Während die Anlage weitgehend verfallen ist, haben auf dem Friedhof zwei kirchen- und kunsthistorisch bedeutsame Hochkreuze die Jahrhunderte überdauert. Viele Darstellungen biblischer Szenen sind heute noch zu erkennen. Den gut erhaltenen Rundturm sieht man bereits von Weitem inmitten der idyllischen Landschaft des County Louth.

Carlingford und die trutzige Ritterburg

Unser zweites Ziel im County Louth ist das Städtchen Carlingford. Gleich am Ortseingang überrascht uns eine verfallene Abtei der Dominikaner. Lange Zeit diente deren Kirche als Lagerstätte, bis ihr Dach einstürzte. Über dem Hafen der Stadt steht die trutzige Ritterburg des Königs Johann Ohneland. Entstand hier die Magna Charta? Auf keinen Fall verpassen sollte man den pittoresken mittelalterlichen Stadtkern. Somit finden wir hier gleich mehrere Ausflugsziele, für welche sich die Fahrt lohnt.

Die Ruinen von Castle Roche

Die normannische Höhenburg bei Dundalk ist ein kleiner Geheimtipp. Sie zu finden ist reine Glückssache. Und das, obwohl sie auf einem erhöhten Kalksteinfelsen thront. Das nahe Faughart ein geschichtsträchtiger Ort, an dem Edward Bruce sein Leben verliert. Auch die Festung von Castle Roche entstand aus Angst vor Kriegstreiben und Plündereien. Eine Legende erzählt über die Witwe Rohesie. Nach dem Bau der Festung ehelichte sie den Baumeister. Doch schon in der Hochzeitsnacht stieß sie ihn aus einem Fenster. Er sollte keine weiteren Burgen mehr nach denselben Plänen bauen können.

Zisterzienserabtei Mellifont

Die Abtei bei Drogheda liegt etwas abseits. So brauchen wir zwei Anläufe, um die mittelalterlichen Gemäuer zu besichtigen. Zu unserem Bedauern ist die Zufahrt bei unserer ersten Reise wegen Straßenbauarbeiten gesperrt. Doch die Game-of-Thrones-Entdeckertour ermöglicht uns einen Abstecher zur Abtei. Und dieser lohnt sich. Immerhin ist Mellifont Abbey die älteste Zisterzienser-Abtei Irlands. Die für Irland untypische nordfranzösische Gotik macht das alte Kloster zu etwas Besonderem. Nach knapp 400 Jahren erfolgte 1539 die Auflösung des Klosters.

Rund 300 Jahre später begannen die Menschen in dieser Gegend damit, Hanf anzubauen. Die Nähe zur Stadt Drogheda und dem dort blühenden Drogenhandel lässt nichts Gutes erahnen. Statt des bis dato verbotenen THC lag der Fokus des Hanfanbaus jedoch auf rauschfreie Bestandteile der Pflanze wie dem Cannabidiol, bekannt als CBD. Der wissenschaftlich erstmals 1940 beschriebene Wirkstoff wird auch heute noch im nahen Städtchen Ashbourne zu CBD Produkte verarbeitet.

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