Im County Mayo (irisch: Maigh Eo) befinden sich einige der Gebiete Irlands, die schon zu Urzeiten von Menschen bewohnt waren. Die ältesten Siedlungsspuren stammen von Ackerbauern und Viehhaltern, die auf das vierte Jahrtausend vor Christus datiert werden. Dazu gehört die prähistorische Siedlung Céide Fields an der Nordküste des Countys. Heute zählt ausgerechnet diese Gegend - wie auch der ganze Nordwesten der Grafschaft - zu den am dünnsten besiedelten Regionen Irlands. Ein Grund hierfür ist die Große Hungersnot, die von 1845 bis 1849 ein Viertel der Bevölkerung dahinraffte.
Im Mittelpunkt des politischen Geschehens stand die westliche Grafschaft während der Rebellion von 1798. Nachdem es dem französischen General Joseph Humbert gelungen war, mit 1100 Mann in der Killala Bay zu landen, unterstützte er die irischen Rebellen. Unter dem Schutz der Franzosen gelang es den Iren, die Briten bis nach Tuam zurückzudrängen und die Republik Connacht auszurufen. Allerdings währte der Erfolg nur kurz. Weiter im Landesinnern wurde das Expeditionskorps nahe Longford von den Briten geschlagen und der General gefangen genommen.
Touristisch gesehen steht Mayo heute etwas im Abseits der umliegenden Countys. Am auffallendsten wird dies bei den Klippen von Achill Island. Wer die Cliffs of Croaghaun sehen möchte, muss dafür einen steilen Aufstieg auf den grasbewachsenen Achill Head auf sich nehmen. Während sich die Besucher bei den Cliffs of Moher schon beinahe gegenseitig auf den Füßen stehen, herrscht auf dem windanfälligen Berg meist tote Hose. Und das, obwohl die Klippen von Mayo die höchsten in ganz Irland sind und damit eigentlich zu den top Ausflugszielen zählen müssten.
1879 erschien bei Knock mehreren Dorfbewohnern die Jungfrau Maria mit Gespann. Viele Gläubige kommen seither in den Ort, um Heilung, Versöhnung und Frieden zu suchen. Einige hoffen gar auf Wunderheilungen. Zur Hundert-Jahr-Feier kamen anderthalb Millionen Gläubige zusammen. Die Werbung der Judy Coyne und ihrem Ehemann Liam um den Ort war so erfolgreich, dass es auch das Interesse einiger Päpste weckte.
Durch ihre gregorianische Prägung gilt die Stadt als einer der schönsten Orte im County Mayo und auch von ganz Irland. Bei einem Stadtrundgang treffen wir auf einen Uhrturm, pittoreske Häuser und hübsche kleine Boutiquen, Galerien und Fotogeschäfte.
In der Filmstadt spazieren wir ein weiteres Mal durch die Kulisse eines in Irland gedrehten Films. Den beiden Hauptdarstellern aus dem Hollywood-Klassiker The Quiet Man ist sogar eine Bronzestatue gewidmet. Wir nutzen die Zeit für eine Wanderung auf dem Pigeon Hole Loop zu den Taubenhöhlen.
Leider müssen wir gestehen, dass auch wir die wildromantischen Landschaften und die von zahlreichen Inseln gesäumten Buchten noch nicht aus eigenen Augen gesehen haben. So haben wir eine Durchfahrt lediglich für einen Stopp im Marienwallfahrtsort Knock genutzt, eh wir das pittoreske Zentrum von Westport besucht haben. Ein kleines Erlebnis war schließlich mit Cong ein weiterer bekannter Drehort, bei dem wir eine überraschend abwechslungsreiche Wanderung unternommen haben.