Wenn es zwei Dinge gibt, mit denen sich Irland richtig gut auskennt, dann sind das malerische Landschaften und Pferderennen. In Killarney trifft beides zusammen. Hier mischt sich die Tradition mit der ausgelassenen Feierlaune der Iren und erleben wir die Insel von einer ihrer schönsten Seiten.
Am Übergang von der Dingle-Halbinsel zum Ring of Kerry hat sich das Städtchen Killarney zu einem der beliebtesten Ferienorte Irlands entwickelt. So heißt es, dass Killarney gleich nach der Hauptstadt Dublin mehr Gästebetten als jede andere irische Stadt besitzt. Und Tatsächlich ist es oft nur ein Katzensprung von einem B&B zum nächsten.
Entsprechend lebhaft geht es hier in den Sommermonaten zu, wenn ganze Heerscharen an Urlaubern in die Umgebung ausströmen, um sich abends wieder in den Pubs und Restaurants im Zentrum zu sammeln. Das gilt insbesondere während des Killarney Racings, welches die ganze Stadt im Mai als dreitägiges und im August als zweitägiges Festival in Aufruhr versetzt.
Was sollen wir sagen? Zufällig landen wir Mitte Juli in der Stadt, sodass wir das viertägige Hauptfestival erwischen. Da Teile des Zentrums für das Festival abgesperrt werden, lassen wir das Auto beim Parkfield House stehen. Von dort ist es rund ein Kilometer entlang der Park Road (R876) bis ins Zentrum bzw. bis zu den ersten hübsch aufgemachten Pubs in der College Street.
Nach der Ruhe auf der Halbinsel Dingle bzw. auf dem Slea Head Drive bekommen wir auf den nächsten Metern in Killarney das fette Kontrastprogramm. Dort, wo die Autos fahren dürfen, schieben sie sich im Schneckentempo vorwärts. Die Fahrer sind genervt. Andere Straßen sind komplett gesperrt. Auch hier geht es stellenweise nur langsam voran. Mit dem Unterschied allerdings, dass die Menschen viel entspannter sind.
Eindrücke und Pubs in Killarney
Es sind vor allem die unglaublich vielen jungen Leute, die uns auffallen. Die Frauen zeigen sich in ihren schönsten Kleidern, während die jungen Männer feine Anzüge tragen. Da sie in Gruppen auftreten, erinnern sie stark an die Abschlussfeier eines Gymnasiums. Nur, dass es dafür viel zu viele sind und sie sich anders verhalten, was heißt: anstelle zu einem Sektempfang zieht es sie eber in die Fastfood-Läden der Stadt.
Schließlich kommen wir zu einer Bühne, vor der eine Tanzfläche aufgebaut ist. Hier fehlen die schicken jungen Leute. Dafür sammelt sich rund um der Fläche ein bunt gemischtes Publikum. Erwartungsvoll blicken die Leute hoch zu den Musikern. Schließlich tritt dort ein Mann vor und erteilt knappe Anweisungen übers Mikro. Vor uns werden an einigen Stellen Hände in die Höhe gereckt.
Erst später erkennen wir, dass damit angezeigt wird, wo und wie viele Tänzer fehlen. Dann geht es los und drehen und bewegen sie sich in immer wieder wechselnden Formationen. Ob jung, ob alt spielt keine Rolle. Alle strahlen sie eine Freude aus, die ansteckt und die uns einen unvergesslich schönen Abend in Killarney, Kerry's Stadt der Landschaften und Pferderennen beschert.
Nach unserer Tour entlang der Halbinsel Dingle landen wir in Killarney beim Parkfiel House. Wir haben Ladies Day vom Racing Festival. So ist die Gastgeberin Pauline Lyne nicht zu Hause, sondern nur auf der Pferderennbahn anzutreffen. Damit können wir leben. Denn ein Nachbar gibt uns die Schlüssel und unser Zimmer finden wir auch alleine in dem schön eingerichteten Haus.
Das Zimmer ist riesig und eigentlich für vier Personen ausgelegt. Es ist alles sehr sauber und gepflegt, das Bett ist bequem. Das Bad hat zwar nur eine Dusche, ist aber trotzdem schön und geräumig. Es gibt einen gemütlichen Aufenthaltsraum mit Fernseher und Kamin, brauchen wir aber nicht.
Da unser Zimmer Richtung Hinterhof und einer großen Wiese geht, hören wir auch nichts von dem Autolärm, der von der stark befahrenen Straße her kommt. Dafür steht auf der Wiese ein Zirkus und wir werden am Morgen mit Löwengebrüll geweckt, was für Irland doch außergewöhnlich ist.
Wir fühlen uns wohl und das Parkfield House ist ein guter Ausgangspunkt für Touren am Ring of Kerry. Parkmöglichkeiten sind auf dem Grundstück gegeben. Zu Fuß kommen wir in 10 Min zu den vielen Pubs von Killarney und da ja das Festival ist haben wir auch genug Unterhaltung in der Stadt.
Das Frühstück wird wieder mal liebevoll angerichtet. Natürlich Irisch, aber lecker und mit allem, was man dazu braucht. Beim Frühstück lernen wir dann auch die Hausherrin kennen, die sehr nett ist und auch gerne Ausflugstipps für die Umgebung gibt. Mal wieder ein schönes und nettes B&B auf unserer Tour durch Irland.