Die Linford Barrows von Cairncastle

Menschenleeres Hochland – Die perfekte Filmkulisse

Unsere Fahrt nach Cairncastle führt durch sanfte Gletschertröge sowie über ein naturbelassenes und menschenleeres Hochland. Man muss die Linford Barrows in den Knockdhu Hills wirklich als Ziel haben. Andernfalls gibt es kaum einen Grund, durch diesen einsamen Landstrich zu fahren. Für die Filmemacher der Game of Thrones-Saga bilden diese grünen Hügel und die absolute Leere die perfekte Kulisse. Von der ersten bis zur letzten Staffel gibt es immer wieder Szenen, die in dieser Gegend entstanden sind. Vorbei an Larne fahren wir bei unserer zweiten Game of Thrones-Tour entlang der Küste nach Ballygally. Diesmal lassen wir den hübschen Kiesstrand und das Schloss links liegen. Noch vor dem Castle biegen wir links in die Cairncastle Road und folgen dieser. Wir erreichen ein Dorf – ein Pub, eine Kirche und zehn Häuser, mehr ist es nicht. Die Ballycoose Road bringt uns von dort in sanften Kurven hinauf in die Einsamkeit der Knockdhu Hills. Dort erreichen wir den Parkplatz der Lindford Barrows.

Die Linford Barrows aus der Bronzezeit

Die Linford Barrows sind zwei große aneinandergrenzende kreisförmige Hügel, die jeweils von einem Graben und einem Wall umschlossen sind. Sie werden Ringkarren bezeichnet. Beide stammen sie aus der Bronzezeit. Diese Strukturen sind für antike Bestattungen typisch. Sie zeigen an, dass ein wichtiges Mitglied der Siedlung, etwa ein Clanführer, hier bestattet ist. Bei der Beisetzung von Leichen wurden diese zunächst in ein Stein- oder Holzgewölbe gelegt. Anschließend schüttete man große Mengen an Erde darüber und bildete riesige Hügel. Einer dieser Hügel, der Linford Barrows, misst 13 Meter, der andere etwa 16 Meter im Durchmesser. Beide haben einen großen und deutlichen Eindruck in der umgebenden Landschaft hinterlassen. Es ist fast so, als blicke man hier auf die Fingerabdrücke eines Riesen. Heute weiden Schafe darin.

Der Tod des Deserteurs und die Gefolgschaft des Bruder Ray

Die Gegend bietet eine faszinierende Aussicht auf die Irische See und das Dorf Ballygally. Ein Schild zeigt Szenen aus verschiedenen Staffeln der Game of Thrones-Saga, die hier gedreht wurden. Cairncastle schließlich bildet die Kulisse für die nördlichen Ländereien von Winterfell sowie auch für den Weg zur Schwarzen Festung. In der ersten Episode verurteilt und exekutiert Lord Eddard Stark hier einen Deserteur der Nachtwache. Dieser kommt und warnt vor der Rückkehr der Weißen Wanderer. Zu seinem Unglück wird der arme Kerl als verrückt betrachtet. Die Strafe für Fahnenflucht ist der Tod. Die Szene beinhaltet übrigens eines der bekanntesten Zitate von Eddard Stark. So erklärt der Lord von Winterfell: »Der Mann, der ein Urteil fällt, soll auch das Schwert führen.« Der Richtstein, wie man ihn auf dem Bild sieht, ist vor Ort nicht zu finden. Doch die Felsen, die sich später hinter Sansa Stark auftun, sind gut zu erkennen. Sie blickt in der Staffel fünf hinab auf Winterfell, während ihr Lord Petyr Baelish offenbart, dass sie dort Ramsay Bolton heiraten werde. Schauen wir in die entgegengesetzte Richtung, sehen wir den Berggipfel Sallagh Braes. In dieser Gegend hilft der Bluthund dem Bruder Ray und seiner Gefolgschaft beim Bau einer Septe. Auch diese kurze Episode der Serie nimmt kein gutes Ende.

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