Glendun - Das Tal des braunen Flusses

Eine Bergschlucht aus der Eiszeit

Glendun zählt zu den neun Tälern der Glens von Antrim. Ins Englische übersetzt bedeutet der Name soviel wie »glen of the brown river«, sprich Tal oder Bergschlucht des braunen Flusses. Wie alle großen Glens von Antrim wurde auch Glendun während der letzten Eiszeit von Gletschern überformt.

Noch ganz voll von den vielen Eindrücken im Forest Park von Glenariff kehren wir zurück zur A43, der wir bis zur Einmündung der B14 folgen. Dort angekommen biegen wir rechts nach Cushendall ab. Damit kommen wir in das Tal des Ballyomen Rivers, dem wir über eine recht schmale Straße wieder hinunter zur Küstenstraße folgen. Nach ein paar Kilometern auf der A2 erreichen wir den Eingang zum Tal von Glendun.

Schafweiden und Hochmoore im Tal von Glendun

Im Gegensatz zum enger in die Landschaft eingeschnittenen Glenariff wurde dieses Tal deutlich weiter von den Eismassen trogförmig ausgeschliffen. Beiden Tälern gemein ist hingegen, dass sie bergauf in ein menschenleeres Hochland führen, das weitgehen von Hochmooren bedeckt ist. So begegnen wir bei unserem Roadtrip über die Glenaan Road keiner anderen Menschenseele. Was auch gut ist. Denn die Straße bietet auch hier kaum Platz, um entgegenkommenden Fahrzeugen auszuweichen. Oder es am Rand abzustellen und den Blick über die saftig-grünen Schafweiden schweifen zu lassen.

Der Glendun River und eine unverbaute Landschaft

Weiter oben kreuzen wir erst den Glendun River, dann einen Zufluss vom Slieveanorra (561 m). Hier halten wir uns rechts, sodass wir auf die Glendun Road kommen und das Tal wieder hinunter fahren. Mit dem Berg im Rücken lohnt es sich auch hier, immer wieder mal kurz anzuhalten und den Blick über die ruhige und unverbaute Landschaft schweifen zu lassen. Schön, dass es so etwas noch gibt.

Auf dem Weg zurück zur Küste passieren wir das Drumfaskey Cottage. Es ist eines der wenigen Gebäude an der Straße überhaupt. Weiter unten kündigen dann aber doch Trockenmauern und Hecken an, dass wir Cushendun bald erreicht haben. Ab dort bleiben wir auf der Küstenstraße, die uns auf dem nächsten Abschnitt mit einigen Ausblicken über die Küste zu weiteren kurzen Fotostopps verführt.

Die neun Gleannta Aontroma

Entlang der nordirischen Küste gibt es neun Täler, die Gleannta Aontroma. Sie winden sich hinauf in die wunderbaren Highlands von Nordirland. Die Küste mag noch so spektakulär sein, der ein oder andere Abstecher in einen der Glens of Antrim lohnt sich allemal. Egal ob mit dem Mietwagen, mit dem Fahrrad oder zu Fuß, uns erwarten traumhafte Landschaften. Zu den neun Glens zählen vom nödlichsten zum südlichsten: Glentaisie, Glenshesk, Glendun, Glencorp, Glenaan, Glenballyeamon, Glenariff, Glencloy und Glenarm. Einige davon haben wir bereits besucht.

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